Das Wort Raku bedeutet Gelassenheit, Zufriedenheit, Wohlgefühl, Freude und Glück. Als Brenntechnik wurde es im 16. Jahrhundert bekannt. Die Kunst des Raku hat sich seitdem in Japan beständig erhalten. Erst mehr als 350 Jahre später fasziniert auch Europäische Keramiker die natürliche Einfachheit und der Reiz dem Zufall eine Chance zu lassen zu der diese Brennart zwingt. Die Begeisterung in dieser Art zu arbeiten schafft für viele Künstler neue Kreativität und einen individuellen Ausdruck für Ihre Objekte.
Kein einziges Stück ist “wiederholbar”. Es gibt nur Unikate! Diese Unvollkommenheit wird in der westlichen Welt oft irrtümlicherweise auch als Fehler angesehen.
Die Technik
Zunächst werden die Objekte im üblichen Verfahren hergestellt. Der Ton wird nach Belieben gestaltet, geformt und getrocknet. Danach wird geschrüht, dies ist der erste Brand (Rohbrand) bei etwa 960 ° Celsius. Nach dem Rohbrand werden die Objekte dann glasiert.
Der Brand
Als nächstes folgt der Raku-Brand. Wenn das Brenngut in den Ofen eingesetzt ist, kann die Tür geschlossen und der Gasbrenner entfacht werden. Jetzt ist Zeit Blechtonnen und Sägemehl bereit zu stellen. Nach ca. 2 Stunden ist es soweit, der Ofen wird geöffnet. Gut gegen die enorme Hitze geschützt, werden die glühenden Stücke bei ca. 1000° Celsius mit langen Zangen aus dem Ofen geholt. Durch die plötzliche Abkühlung entsteht ein feines Rissnetz (Craquelée) in der Glasur. Die Stücke werden in die bereitgestellten Blechtonnen mit Sägemehl gelegt. Die noch glühenden Stücke entzünden die Sägespäne und die Tonnen werden verschlossen, dadurch entsteht eine reduzierende Athmosphäre, der Kohlenstoff setzt sich in das feine Rissnetz und in unglasierte Flächen. Nach etwa 30 Minuten in der Tonne werden die Objekte wieder herausgeholt. Bei einer Temperatur von etwa 300 – 500 Grad werden sie nun mit kaltem Wasser abgeschreckt. Ist das Brenngut soweit abgekühlt, das man es anfassen kann, kommt der interessanteste Teil des Brennens, das Säubern mit Wasser, Schwamm und Stahlwolle. Nun wird das Objekt in seiner einzigartigen Schönheit “geboren”.
Jedes entstandene Stück erhält durch die Vielzahl “zufälliger” Einflüsse eine individuelle Ausdruckskraft. Jedes Stück ist einmalig, bietet es doch aus verschiedenen Perspektiven einen anderen Blick.